27.01.25

Welcher Wein passt zu Steak?
Die Frage: Welcher Wein zu Steak? lässt sich keinesfalls mit 4 oder 5 Weinempfehlungen abhandeln. Viele verschiedene Faktoren spielen hier eine wichtige Rolle. Zunächst einmal gilt es das Wort Steak zu definieren. In diesem Artikel möchten wir uns auf das Rind konzentrieren und haben Ihnen passende Weine zu den bekanntesten Cuts herausgesucht.
Eine große Auswahl an Steak vom Rind
Die Liebhaber von Rindersteaks wissen es bereits: Der Cut macht den Unterschied! Ob Sie ein Rinderfilet oder ein Rib Eye bevorzugen, spielt bei der Weinauswahl eine große Rolle. Wir haben uns daher mit den Varianten und dazugehörigen Weinen beschäftigt.
Der Klassiker: Rinderfilet und Pinot Noir!
Das Rinderfilet gehört zu den fettarmen Fleischsorten und wird aus dem Rücken des Tieres geschnitten. Das Fleisch ist besonders zart, das Aroma elegant. So wie das Fleisch, so sollte auch der Wein sein: elegant und zarte Aromen. Jetzt bleibt noch zu entscheiden, ob Sie das Filet braten oder Grillen und natürlich, wie Sie es würzen. Bleiben Sie bei Salz & Pfeffer und gebraten in der Pfanne, dann empfehlen wir einen Spätburgunder. Baden bietet hier eine Fülle großer Weine, zum Beispiel vom Weingut Dr. Heger oder Weingut Bernhard Huber. Auch in Frankreich gibt es tolle Begleitungen zu Ihrem Filet, schauen Sie im Burgund um.
Möchten Sie Ihr Rinderfilet lieber auf den Holzkohlegrill legen, dann darf der Wein auch mehr Kraft und Holzaromatik haben. Hier können wir uns sehr gut einen Barolo von Angelo Gaja oder La Spinetta vorstellen!
Rumpsteak und Cabernet Sauvignon
Das Rumpsteak wird aus dem Roastbeef geschnitten und bringt einen kräftigen Eigengeschmack mit sich. Kräftig angebraten mit etwas Rosmarin lässt es sich hervorragend mit Cabernet Sauvignon kombinieren! Dieser darf auch ruhig etwas jünger sein und noch jugendliche Aromen haben, zu denen oft auch der Duft nach mediterranen Kräutern gehört! Ob Sie eine Cuvée mit Cabernet Sauvignon aus dem Bordeaux auswählen, oder einen Bordeaux Blend aus der Maremma, wie zum Beispiel der Terra di Monteverro, das bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen.
Alternativ zu Cabernet Sauvignon können Sie zum Rumpsteak auch ein jugendlicher Tempranillo aus dem Barrique sein. Dieser bringt sowohl die dunklen Fruchtaromen, als auch die die passende Würze mit sich.
RibEye und Lagrein aus Südtirol
Wir kommen zu meinem persönlichen Lieblingscut: das RibEye Steak, viele kennen es auch als Entrcôte. Ja, ich bin bekennende Liebhaberin des Fettauges im Steak, das dem Fleisch einen für mich vorzüglichen Geschmack verleiht. Ich liebe es gegrillt, einfach mit grobem Meersalz und schwarzem Pfeffer. Dazu trinke ich gerne auch einen Wein mit Rundung und etwas Frische. Außerdem ist mir wichtig, dass dieser schmeckbare Röstaromen hat, da das zu der Grillnote einfach köstlich ist. Ein Lagrein aus Südtirol mit Fassreife gefällt mir dazu gut, die Familie Pfitscher und Martin Foradori Hofstätter machen hier einige tolle Exemplare. Da ich auch im Sommer gerne grille, kann ich Ihnen auch einen Chardonnay aus dem Barrique zu diesem Cut empfehlen. Das kann der Chardonnay Reserve vom Weingut Wittmann oder der Bastia Chardonnay von Conterno Fantino sein. Manchmal muss man im Sommer auch mehr als ein RibEye essen, um alle Weine dazu probieren zu können!
Das Steak zum Teilen: der passende Wein zum T-Bone
Das T-Bone vereint zwei Cuts am Knochen: Roastbeef (Rumpsteak) und Rinderfilet. Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl bei der Wahl eines passenden Weines. Während das Roastbeef etwas mehr Kraft vom Wein verlangt, möchte das Filet etwas zarter umspielt werden. Hier kommt der Knochen ins Spiel. Dieser gibt beiden Fleischstücken etwas mehr Umami und spielt sanft in den Weingeschmack hinein. Wir empfehlen Ihnen hierzu einen Sangiovese, zum Beispiel einen Brunello di Montalcino. Dieser ist immer im Holz gereift, vorzugsweise in großen Fässern, bringt zeitgleich auch etwas Säure und Eleganz in Ihr Glas. Auch ein Rioja Reserva aus der Tempranillo-Traube wird das T-Bone sehr gut begleiten. Da dieser Cut mit 600 - 800 Gramm gut zum Teilen geeignet ist, können Sie die beiden Weine auch miteinander vergleichen!
Flank-Steak und Barbera oder Cannonau
Das Flanksteak ist ein etwas rustikaleres Steak, mit einer guten Marmorierung und kräftigem Geschmack. Passend dazu darf es auch etwas kraftvoller im Glas zugehen, ein saftiger Barbera aus dem Piemont oder ein würziger Senes Cannonau di Sardegna machen viel Freude dazu. Achten Sie beim Flanksteak darauf, dass Sie es nicht zu sehr garziehen lassen, denn das Fleisch ist faseriger und kann schnell zäh werden. Mediumrare ist hier empfehlenswert.
Gemüse, Sauce und Marinade: wie sie die Wein-Auswahl beeinflussen
Bei unseren bisherigen Weinempfehlungen sind wir nur auf den Cut eingegangen, aber sind wir doch ehrlich: Was ist ein gutes Steak ohne Beilage? Wie spannend wird der Geschmack mit der richtigen Marinade? Wenn Sie das erste Mal eine Chili-Paste oder Knoblauchöl mit einem kräftigen Cabernet Sauvignon kombiniert haben, dann verstehen Sie, wie wichtig diese Komponenten sind. Schärfe und Tannin sind keine geschmacklichen Highlights und Knoblauchöl erschlägt nahezu jeden Wein.
Doch es gibt auch wirklich gelungene Beilagen! Haben Sie sich für Rumpsteak und Cabernet Sauvignon entschieden, dann grillen Sie doch eine rote Paprika dazu. Dieses Aroma findet sich im Wein wieder und wird sich gut ergänzen.
Haben Sie Lust auf eine asiatische Marinade zu Ihrem Rinderfilet? Sojasauce, Chili und Ingwer passen nicht zu Rotwein, aber greifen zu ruhig unkonventionell zu einem gereiften, trockenen Riesling oder Chardonnay.
Auch bei der Saucenauswahl gibt es spannende Möglichkeiten. Eine grüne Pfeffersauce zum Flank-Steak lädt dazu ein, sich einen passenden Syrah auszuwählen. Dieser kann reinsortig aus Übersee stammen, aber auch Syrah basierte Cuvées von der Rhône werden Ihnen Freude bereiten.
Suchen Sie also bei der Wahl der Beilagen nach Aromen, die auch im Wein zu finden sind!