Lugana DOC

Was genau ist eigentlich Lugana?

Lugana ist ein Weißwein, der ausschließlich am Gardasee wächst und zu mindestens 90% aus der Rebsorte Turbiana gekeltert sein muß. 5 verschiedene Typen Wein gibt es in der DOC Lugana, die wir Ihnen hier gerne kurz vorstellen:

Lugana DOC

Der Lugana DOC hat mit 90% den größten Anteil an der Produktion. Er muss

• zu 90% aus Turbiana bestehen
• ein Jahrgangswein sein
• darf ab dem 15. Januar des nach Lese folgenden Jahres verkauft werden

Lugana Superiore DOC

Lugana Superiore DOC ist sozusagen ein upgrade des Lugana DOC. Zu den oben bereits genannten Regeln, muss er mindestens 12 Monate reifen. Das kann sowohl im Edelstahltank auf der Hefe, wie auch im Barrique oder großen Holz geschehen.

Lugana Riserva DOC

Der Lugana Riserva DOC ist ein Weißwein, der durchaus bis zu 10 Jahren reifen kann. Das liegt sicher daran, dass die Winzer hier von Anfang an höherwertiges Traubenmaterial verwenden müssen. Denn die Mindestreifezeit für die Riserva liegt bei 2 Jahren, davon mindestens ein halbes Jahr auf der Flasche. Lugana kann gereift ein sehr spannendes Erlebnis sein! Wann immer wir zur Vinitaly in Verona sind, trinken wir mindestens 1 gereifte Flasche des Weins in einem der unzähligen, hervorragenden Restaurants!

Lugana Vendemnia tardiva DOC

Lugana Vendemnia tardiva DOC ist im Grunde eine Spätlese. Der Lesezeitpunkt für die Trauben liegt zwischen Ende Oktober und Anfang November und der Wein wird gewollt restsüß ausgebaut. Die Vendemnia Tardiva eignet sich natürlich entsprechend gut zu gereiftem Käse und zum Beispiel zu einem Apfelkuchen mit gerösteten Mandelblättchen.

Lugana Spumante DOC

Lugana Spumante DOC ist bei uns in Deutschland noch nicht allzu bekannt, obwohl es diesen offiziell bereits seit 1975 gibt. Vielleicht liegt es daran, dass hier verschiedene Herstellungsmethoden erlaubt sind. Der Winzer kann entscheiden, ob er einen leichten, frischfruchtigen Spumante nach der Charmat-Methode herstellen möchte oder einen komplexen Schaumwein, der nach der Methodo classico, also Flaschengärung produziert wurde. Beide Varianten müssen aber mindestens 12 Monate gereift sein.

Lugana – a long story short

Wann genau die Geschichte des Lugana begann, ist kaum festzustellen. Es gibt nachweislich seit der Bronzezeit Reben am Gardasee und Ende des 16. Jahrhunderts wurde auch der lokale Trebulani-Wein erstmals erwähnt. Die Ähnlichkeit des Namens mit der heimischen Rebsorte Turbiana , die mit dem Trebbiano verwandt ist, legt schon die Vermutung nahe, dass dieser Wein seit einigen Jahrhunderten existiert. Zeitlich passt das auch zu einem anderen Ereignis. Denn bis zum 15. Jahrhundert war das Gelände am südlichen Zipfel des Gardasees ein sumpfiger Wald, der Selva Lucana. Da die Einwohnerzahl Venedigs wuchs und immer mehr Menschen Nahrung benötigten, entschied die Replubik, den Wald zu roden und den Sumpf trocken zu legen, damit hier Getreide angebaut werden konnte. In nur 100 Jahren wurden daraus Weinberge.

Die kontrollierte Herkunftsbezeichnung Lugana DOC wurde jedoch erst 1967 eingeführt, allerdings als eine der ersten Italiens! Damals hatte das Gebiet nur wenige Hundert Hektar Rebfläche, die heute auf ca. 2.600 Hektar angewachsen ist. Davon mehr als 2.000 Hektar allein in den letzten 30 Jahren.

Lugana – Herrschaft an der südlichen Spitze

Die DOC Lugana umfasst nur 5 Gemeinden: Sirmione, Desenzano, Pozzolengo und Lenato in Brescia und Peschiera del Garda in Verona. Der große Teil der Rebfläche liegt im Anbaugebiet Lombardei, das sich auf der westlichen Seite des Sees befindet. Lediglich eine Gemeinde liegt in Venetien, Peschiera del Garda, aus der immerhin 60% der abgefüllten Weine stammt. Das ist umso erstaunlicher, da sich hier nur etwa ein Achtel der Weinberge befindet. Dazu sollte man wissen, dass es in DOC neben vielen bekannten Weingütern auch sehr viele Traubenbauern gibt, die diese dann noch unvergoren verkaufen.

Während es in den beiden Anbaugebieten noch viele, sehr bekannte Weine gibt, zum Beispiel der Amarone della Valpolicella in Venetien und der Franciacorta in der Lombardei, hat Lugana an der südlichen Spitze des Gardasee die alleinige Herrschaft übernommen. Es wäre auch tatsächlich kein Platz mehr für andere, relevante Weine, da die Region auch immer weitere Fläche benötigt, um den Tourismus auszubauen.

Lugana – gewachsen auf salzigem Grund

Die Turbiana – Rebstöcke für den Lugana stehen in der hügeligen Landschaft zwischen Brescia und Verona. Hier herrschen Lehmböden vor, die zwar einerseits Wasser gut speichern können, sich allerdings auch in entweder Schlamm oder hartem Untergrund verwandeln, je nach Niederschlagslage. Das Besondere an den Böden ist jedoch, dass sie aus uralten Gletschersedimenten entstanden sind, die viel Kalk und Mineralsalze enthalten. Das verleiht besonders den Lugana – Weinen, die näher am See gewachsen sind, einen maritimen Charakter. Diese Weine haben eine hohe Mineralität, eine präsente, aber oft gut eingebundene Säure und daher eine lebendige Frische. Je weiter sich die Weinberge vom See entfernen, umso höher wird der Anteil an Sand und Schotter im Boden. Lugana aus diesen Weinbergen hat daher oft mehr Schmelz und einen runderen Körper. Am Gardasee herrscht ein angenehmes und mildes Klima und es gibt keine hohen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Dadurch können die Trauben hier sehr gut ausreifen, verlieren jedoch etwas von der natürlichen Säure der Rebsorte.

Lugana DOC im Saittavini Online Shop

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