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Saittavini News
Jahrgang 2021 – Das Wetter und seine Kapriolen
Die Einflüsse des Klimas
Deutschland- 2021 als klassisches Weinjahr
In Deutschland war das kühle Frühjahr in 2021 am Ende doch noch sehr positiv und sorgte für eine sehr gute Lese im September / Oktober. Sogar an der Saar und der Ruwer wurde noch bis Mitte November geerntet. Hier würde das Sprichwort passen: „Ende gut, alles gut.“ Es war ja insgesamt ein außerordentliches nervenaufreibendes Jahr. Wenn man schon einige deutsche Weine aus dem Jahrgang 2021 mit den Winzern verkostet hat, werden viele sagen: „Eigentlich ein ganz übliches Jahr für den deutschen Weinbau.“
Aber wir sind es einfach nicht mehr gewohnt, die eher kühlere Stilistik der Jahrgänge zu erleben. Für mich persönlich sind sie immer die spannenderen und langlebigeren Weine. Wir wollen doch alle nicht schnell altern und wenig Freude am Leben haben. Also warum soll es bei Wein anders sein? Gerade bei wärmeren Jahren sind einige Weinstile doch etwas opulenter und kräftiger, weil die Trauben reifer und mit einem höheren Alkoholwert geerntet wurden. Das macht es dann manchmal etwas schwieriger, die jungen Weine als frische Weine zu erleben.
Traumjahrgang 2021 in Österreich
Bei unseren Nachbarn in Österreich hingegen war 2021 ein absoluter Traumjahrgang. Man hatte Glück und es gab keine Spätfröste im Frühjahr. Es war zwar regenarm im Winter und der Austrieb hatte sich auch ein wenig verzögert, aber insgesamt waren alle sehr zufrieden. Im Burgenland ist man sich sicher, dass es in den nächsten Jahren noch großartige Chardonnays sowie Weißburgunder geben wird. Aber auch die roten, für Österreich typischen Rebsorten, wie Blaufränkisch und Zweigelt, brachten gute Erträge. In der Steiermark war es die historisch kleinste Ernte nach 2016, die man einholen konnte. Die Qualität war aber trotz allem tadellos. Hier würde es passen „klein aber fein“ zu sagen.
Frankreich – Das Jahr der Eisprinzessin
In Frankreich sah das alles schon ganz anders aus. Man betrachtet den Jahrgang 2021 als einen der kühlsten seit langem. Es war eher ein sehr untypischer Jahrgang und brachte einige Herausforderungen mit sich. Während an der Loire und auch der Champagne einige Hagelschäden, aber auch Spätfroste im Frühjahr, den Austrieb verzögerten, gab es hier eher eine kleine Erntemenge. Die Champagne verzeichnet ein Minus von 39 %. Das ist und macht es uns weiterhin sehr schwer, an unsere gewohnten Mengen Champagner zu kommen. Auch in den kommenden Jahren wird es noch besonderer sein, einen großartigen Champagner zu trinken, da die Mengen nicht immer so verfügbar sein werden, wie wir das eigentlich gewohnt sind.
An der Rhône war es nochmal komplett anders. Einige Bereiche in Hermitage und Saint Joseph verzeichnen großartige Weißweine. Aber insgesamt hatte die Region Einiges durchzustehen, damit überhaupt ein Teil der Trauben geerntet werden konnte. Frost, Hagel, Regen haben die Winzer und Ihre Weinberge richtig auf Trab gehalten und man musste viel kämpfen, um ein paar gesunde Trauben zu lesen.
Selbst in Burgund und Beaujolais war es ebenfalls sehr kompliziert und schwierig. Auch hier waren im Frühjahr die Spätfröste Schuld daran, einiges im Weinberg nicht mehr retten zu können. Vielleicht haben Sie es schonmal auf Fotos gesehen, wenn man im Frühjahr in den Weinbergen Feuerschalen aufstellt? Man möchte damit erreichen, dass es „natürlich“ wärmer wird in den Rebzeilen. Stellen Sie sich vor, die Reben treiben bereits aus und in der Nacht wird es über mehrere Tage nochmal bis -10°Celsius kalt. Das ist wirklich sehr dramatisch, viele Knospen erfrieren. Leider hat auch in 2021 das Burgund einen Ernteverlust von knapp 50 %. Das ist wirklich viel. Vor allem in Chablis kam es zu dieser schweren Ernte-Knappheit.
Furore in Italien – Das Jahr 2021
Schauen wir nun mal zu unseren liebsten Nachbarn in Bella Italia. Auch dort war es ein sehr turbulentes Jahr. Mit sehr vielen unterschiedlichen Temperaturen in den Regionen. Während der Norden, gerade auch das Piemont, im Herbst kurz vor der Ernte im September nochmal wahnsinnig hohe Tagestemperaturen von 25° Celsius hatte, kühlte es in der Nacht auf 10 Grad herunter. Diese Temperaturunterschiede brachten eine tolle Ernte für den Nebbiolo. Der mag einfach die Kühle und wirkt dadurch sehr langlebig und wird sich sicherlich sehr gut in der Reife präsentieren.
Ganz anders sah das wiederum in der Mitte Italiens aus. Denn dort war es sehr heiß und vor allem sehr trocken. Die Reben litten an Trockenstress. Leider war es nur möglich eine kleine Ernte einzuholen. Teilweise konnte man in der Toskana den Sangiovese bis Ende September / Mitte Oktober ernten. Während der Merlot auch schon in einigen Teilen Ende August / Anfang September gelesen wurde.
Vielleicht erinnern Sie sich an die Berichte in den Median von mehr als 45° Celsius in Sizilien? Es war unfassbar heiß dort und der Regen ließ leider sehr häufig vergeblich auf sich warten. Teilweise musste man dort die Reben in den Weinbergen mit einem Bewässerungssystem versorgen, selbst rund um den Etna. Man darf also gespannt sein, wie sich diese Vielfalt in den nächsten Jahren entwickeln wird.
Wir haben eine kleine Auswahl an aktuellen Jahrgängen zusammengestellt: