Dolcetto

Dolcetto steht seit Jahrhunderten für die bodenständige Rotweintradition des Piemont. Die Rebsorte wird überwiegend in den Hügeln rund um Alba, Dogliani und Ovada angebaut. Das gemäßigte Klima und kalkhaltige Böden bieten optimale Bedingungen für die Reife junger, dunkler Trauben. Der Schein trügt: Dolcetto bedeutet auf Italienisch „die Kleine Süße“, beschreibt jedoch keineswegs den Geschmack der Weine. Im Gegenteil: Dolcetto-Weine von heute sind trocken, besitzen einen mittleren Alkoholgehalt und spiegeln in Duft und Geschmack die Vielfalt des piemontesischen Terroirs wider.

Eigenschaften & Geschmack von Dolcetto-Weinen

Charakteristisch für Dolcetto Wein ist die fruchtige, lebendige Aromatik. Im Glas dominieren Noten von Schwarzkirsche, Pflaume, Brombeere und oftmals eine unverkennbare Mandelnote im Abgang. Je nach Ausbau zeigen sich florale oder würzige Nuancen, vereinzelt auch Anklänge von Veilchen und Süßholz. Dolcetto-Weine sind stets mild in der Säure, mit seidigen bis sanften Tanninen – damit gelten sie als unkomplizierte und äußerst zugängliche Rotweine. In ihrer Jugend präsentieren sich die Weine besonders charmant und saftig, dennoch sind die besten Flaschen dieser Art auch durchaus lagerfähig und können über wenige Jahre an zusätzlicher Komplexität gewinnen.

Stilistik, Ausbau und bekannte Herkunftsgebiete

Dolcetto wird fast immer sortenrein ausgebaut und kommt nur selten in Cuvées vor. Die Stilistik reicht von frischen, fruchtbetonten Tischweinen bis zu anspruchsvollen, strukturierten DOCG-Gewächsen. In der Regel erfolgt der Ausbau im Stahltank. Manche Spitzenbetriebe verwenden kurze Holzfassreife, um Tanninstruktur und Tiefe zu unterstützen. Die drei wichtigsten Ursprungsgebiete – Dolcetto di Dogliani DOCG, Dolcetto d’Alba DOC und Dolcetto d’Ovada DOC – stehen für jeweils eigene Nuancen: Dogliani ist oft würziger und kräftiger, Alba besonders elegant, Ovada betont aromatisch und rund.

Kulinarische Empfehlungen rund um Dolcetto

Dolcetto ist ein Paradebeispiel für die Esskultur im Piemont: Mit seinem moderaten Alkoholgehalt und der frischen, fruchtigen Art passt er ideal zu den Gerichten der Region und wird dort ganz selbstverständlich zu fast jedem Essen getrunken. Klassisch harmonieren Dolcetto-Weine mit Antipasti, Pasta mit Tomatensaucen, Vitello Tonnato, gebratenem Geflügel, Risotto oder würzigen Pizza-Varianten. Auch zu mildem Käse, Terrinen oder italienischen Wurstspezialitäten passt der Dolcetto ganz hervorragend. Seine moderate Säure sorgt für Frische, ohne die Gerichte zu überdecken.

FAQ – Die wichtigsten Fragen rund um Dolcetto Wein

Was macht Dolcetto Wein besonders?
Dolcetto steht für frische, unkomplizierte und dennoch aromatische Rotweine aus dem Piemont. Die Weine sind sofort trinkreif, besitzen eine klare Fruchtigkeit mit milden Tanninen und typischer Mandelnote im Finish.

Ist Dolcetto Wein süß?
Trotz des Namens sind Dolcetto-Weine fast immer trocken ausgebaut. Der Begriff „Dolcetto“ bezieht sich auf die Rebsorte, nicht auf den Restzuckergehalt.

Zu welchen Gerichten passt Dolcetto am besten?
Dolcetto eignet sich bestens als Begleiter zur italienischen Alltagsküche – Pasta, Pizza, Antipasti, leichte Fleischgerichte und milde Käse werden durch die Frische und die Fruchtstruktur des Weins perfekt ergänzt.

Welcher Dolcetto ist der beste?
Ob Dogliani, Alba oder Ovada – die renommiertesten DOC- und DOCG-Weine stammen aus diesen drei Ursprungszonen. Innerhalb dieser Gebiete bestimmen das Terroir und die Philosophie der Winzer die Stilistik.

Wie lange kann man Dolcetto lagern?
Dolcetto ist auf frühen Trinkgenuss ausgelegt. Gute Gewächse aus besten Jahrgängen und DOCG-Lagen haben ein Lagerpotenzial von bis zu 5 Jahren und entwickeln sich in dieser Zeit oft harmonisch weiter.