Süditalien

Süditalien teilt sich in das südliche Festland Italiens und die Mittelmeerinseln Sardinien und Sizilien auf. Süditalienische Weine zeigen die volle Vielfalt der unterschiedlichen Rebsorten, Terroirs und Weinbereitung. Beginnen wir mit unserer Reise durch den Süden Italiens!

Süditalien weiter kennenlernen

Sizilien

Sizilien ist das größte Anbaugebiet in Italien, wurde aber für eine sehr lange Zeit von der Weinwelt nicht weiter beachtet. Dabei gibt es bereits seit dem 8 Jahrhundert v. Chr. Reben auf der schönen Insel, die alles bietet, was man für einen guten Wein benötigt: heißes und trockenes Klima, starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, unterschiedlichste Bodentypen. Über viele Jahre hinweg produzierte man hier aber nur sehr dunkle, alkoholreiche Weine, die dann oftmals in Fässern nach Frankreich reisten und dort für den Verschnitt dünnerer Weine verwendet wurden. Erst in den 1960er Jahren erkannten die Weinbauern, dass auch sie selber Qualitätsweine erzeugen und abfüllen können und es dafür einen Markt gibt.

Heute sind ca. 180.000 ha mit Rebstöcken bepflanzt, viele davon stammen von autochthonen Rebsorten wie Cataratto, Nero d’Avola, Grillo und Nerello Mascalese.

Auf Sizilien finden sich verschiedene Weinbauregionen mit unterschiedlichen Mikroklima und verschiedene Bodenarten, woraus eine Vielzahl unterschiedliche Weine entstehen.

Am Fuße des Ätna, dem höchsten aktiven Vulkan Europas, wachsen auf den vulkanischen Böden elegante und mineralische Weine, die an das Burgund erinnern. Für Weißwein wird hier bevorzugt die Rebsorte Carricante verwendet, die einen gradlinigen, frischen und eleganten Wein hervorbringt. Für die eleganten Rotweine kommen die Rebsorten Nerello Cappuccio und Nerello Mascalese zum Einsatz, reinsortig oder als Cuvée.

Im Zentrum der Insel finden wir Rebstöcke auf bis zu 800 Metern Höhe, die gut strukturierte und kraftvolle Weine erzeugen. Nero d'Avola gehört hier zu den heimischen Rebsorten, aber auch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon und Syrah haben hier eine Heimat gefunden. Die weißen Rebsorten Grillo, Cataratto und Inzolia gehören zu den autochthonen Sorten, die man sowohl reinsortig als auch miteinander kombiniert genießen kann.

Auf den Liparischen Inseln bringt die Malvasia-Traube beste Qualitäten für Süßweine hervor. Neben den komplexen Aromen nach exotischer Frucht und der lebendigen Süße, gibt auch die leichte Salzigkeit den Weinen das gewisse Etwas.

Der traditionsreichste Wein ist sicher der Marsala, der in Großbritannien stark nachgefragt ist und seit 1773 dorthin exportiert wird.

Der Weinbau auf Sizilien ist im stetigen Wandel und der bisher noch geringe Anteil von ca. 5% für Qualitätsweine steigt stetig.

Sardinien

Die zweite große Insel, Sardinien , wird gern als die Karibik des Mittelmeeres bezeichnet. Kein Wunder, wer einmal die Gelegenheit hatte, die traumhafte Insel zu besuchen, wird verstehen warum. Türkisblaues Wasser, weiße, schier endlose Sandstrände, charismatische Altstädte und dazu das italienische Dolce Vita, machen diese Insel zu einem absoluten Hot-Spot für Touristen. Dazu bietet Sardinien eine große Diversität an Freizeitangeboten welche, von Wasser-, Land- bis Gebirgssport reichen und dazu noch jede Menge Kultur. Apropos Kultur, Weinkultur ist auf Sardinien seit dem 17. Jahrhundert tief verwurzelt. Auf über 26.500 Hektar bestockter Rebfläche wird auf Sardinien Wein angebaut. Dazu kommt noch eine große Fläche für die Gewinnung von Tafeltrauben.

Sardinien hat einige heimische Rebsorten, darunter die weiße Traube Nasco und die rote namens Monica. Beliebt für den Anbau sind aber auch Vermentino, Cannonau, Carignano und Bovale Sardo. Einer der bekanntesten Weine der Insel ist zweifellos der Turriga der Familie Argiolas, den Sie selbstverständlich auch bei uns bestellen können.

Süditalien - das Festland

Apulien

Auf dem Festland ist vor allem Apulien , der Absatz des italienischen Stiefels, mit seiner rund 107.000 Hektar großen Rebfläche bekannt. Nach Sizilien ist es mengenmäßig die größte Weinbauregion. Bereits die Griechen und die Phönizier bauten hier schon vor 3000 Jahren Wein an. Die trockenen, heißen Sommertage finden durch die Meeresnähe nachts eine erholsame Abkühlung und bieten so den Reben optimale Reifebedingungen. Unter den Rebsorten ist der Primitivo der Local Hero. Die kräftigen, dunklen Rotweine haben die Weine dieser Region bekannt und beliebt gemacht. Neben dem beliebten Primitivo di Manduria finden sich aber auch weniger bekannte Rebsorten wie Nero di Troia und Negroamaro. Apulien lebt von seinen Rotweinen, auch wenn es durchaus auch Weißwein in der Region gibt. Doch nur rund ein Viertel der Fläche ist mit weißen Rebsorten wie Malvasia, Chardonnay, Fiano und Greco bepflanzt. Letztere haben ihre eigentliche Heimat aber in Kampanien.

Kampanien

Kampanien ist die Region in Italien, die vorrangig mit ihren autochthonen Rebsorten bekannt wurde. Die mineralischen und komplexen Weißweine aus den Rebsorten Fiano, Falanghina und Greco stehen hier auf den vulkanischen Böden nahe dem Vesuv. Während die Region im Landesinneren eher bergig ist, mit bis zu 1.500 Höhenmetern, grenzt sie im Westen auch an das Mittelmeer. Für den Weinbau gibt diese Kombination ein perfektes Mikroklima. In dieser Umgebung fühlen sich auch rote Rebsorten wohl. Aglianico ist die örtliche Sorte, aus der kraftvolle Rotweine entstehen. Aglianico hat von Natur aus einen hohen Tannin- und Säuregehalt, was die Weine unglaublich lange altern läßt. Allerdings sind junge Aglianico-Weine deswegen auch etwas adstringierender.

Sollten Sie eine Reise nach Kampanien planen, besuchen Sie unbedingt Pompeji. In den Ausgrabungen der im Lava versunkenen Stadt konnten ebenfalls alte Rebstöcke gefunden werden. Man hat inzwischen neben jedem alten Rebstock einen neuen gepflanzt und erntet dort Wein.

Abruzzen

Die Abruzzen grenzen nördlich an die Marken und westlich an die Region Latium. Geographisch gehört das Gebiet daher eher zu Mittelitalien, wird aus historischen Gründen aber als die nördlichste Region Süditaliens genannt. Denn noch bis ins 19. Jahrhundert gehörte die Region zum Herrschaftsgebiet Siziliens und war wirtschaftlich und kulturell an den Süden angebunden. Die etwa 33.000 Hektar umfassende Rebfläche verteilt sich auf das Gebiet zwischen den Sandstränden der Adria und dem Apenninen-Gebirge. Die meisten Weinberge liegen dadurch auf bis zu 600 Metern Höhe am Fuß der Berge und profitieren von einem kühleren Klima. Bei den Weißweinen dominiert der Trebbiano, welcher in der Region häufig als Bombino bezeichnet wird. Man findet auch andere heimische Sorten wie Malvasia, Coccociola und Passerina. Aus diesen werden meist einfache Tischweine, für den regionalen Markt, gekeltert. Besser sind im Allgemeinen die Rotweine. Die Weine aus der Sorte Montepulciano d‘Abruzzo sind mit Abstand die spannendsten Ergebnisse. Montepulciano ist nur einige Kilometer weiter südlich auch als Primitivo bekannt, es handelt sich dabei um die gleiche Rebsorte. Entdecken Sie auch unsere große Auswahl an Weinen dieser Rebsorten!