Der Erfolg von Chateau Canon-la Gaffelière
Der größte Teil seiner 19 Hektar Rebflächen liegt auf flachem Gelände mit Sandboden am Fuß des „Côte“ genannten Hanges. Sein Terroir besteht aus stark filtrierenden Ton-Kalk- und Ton-Sand-Böden mit ausgesprochen hoher Wärmekapazität. Als Stephan von Neipperg das Weingut übernahm, war die Qualität der Weine nicht sonderlich ruhmreich. Er wusste daher, dass er mit einer gewissen deutschen Präzision und einem Hauch von französischem Savoir-vivre einiges ändern musste. Zu den Veränderungen, die zu dem Erfolg des Weingutes führten, gehörten eine späte Lese, sowie die Einführung eines Zweitweins für schwächere Partien. Auch die lange Maischestandzeit und der Anteil an neuen Barriques wurde erhöht. Im Einklang mit dem parzellären Weinbergmanagement ermöglichen die Kellereianlagen die Vinifikation perfekt homogener Traubenposten. Damit die Trauben ihr Potenzial optimal entfalten können, legt man Wert auf einen langsamen Verlauf der verschiedenen Vinifikationsphasen und verzichten auf übermäßig hohe Temperaturen.
Das Erfolgsrezept
Auch beim Ausbau auf Feinhefen kommt jeder Weinposten in den Genuss einer bedarfsgerechten, individuellen Bearbeitung, damit die charakteristischen Eigenschaften eines jeden Weines zum Ausdruck kommen. Die Eingriffe sind auf ein Minimum beschränkt und richten sich ganz nach der Typizität jedes Jahrgangs. Das Weingut ist bio-zertifiziert.
Als Resultat dieser Neuerungen entstehen hier großzügige, schmeichelnde und volle Rotweine. Seit 1994 wurde kein Wein niedriger als mit 90 Punkten von Robert Parker bewertet. Den größten Qualitätssprung machte Chateau Canon-la Gaffelière nach 1997, als es Graf Neipperg gelang, den talentiertesten und heute wahrscheinlich besten Berater und Önologen Saint Emilions, Stephane Derenoncourt, für seine Güter zu gewinnen. Seit 2012 ist Chateau Canon-la Gaffelière in die höchste Saint-Emilion-Klassifikation aufgestiegen und ist nunmehr ein 1er Grand Cru Classé B. Die Bepflanzungsdichte beträgt 5.500 Rebstöcke pro Hektar. Die aktuelle Bepflanzung liegt bei 55 % Merlot, 40 % Cabernet Franc und 5 % Cabernet Sauvignon. Die jährliche Ausbringung liegt normalerweise bei 50.000 bis 60.000 Flaschen.
Die Weine von Canon-la Gaffelière gehören für uns heute definitiv zu den besten der Region und sind preislich noch recht attraktiv. Apropos attraktiv, ein Besuch des Weinguts lohnt sich schon aufgrund des schönen Kaminsaales mit seinen unzähligen Ausstellungsstücken und dem interessanten Gästebuch. Auf Voranmeldung kann man hier auch eher französische Gastlichkeit als schwäbische Sparsamkeit genießen.
Vignobles Comtes von Neipperg, BP 34 - 33 330 Saint-Emilion - Frankreich