Sorgfalt und Handarbeit
Erst 1999 startete die Familie May ihre Karriere als selbstständiger Winzerhof. Die Weinberge werden möglichst ohne Maschinen bearbeitet. Man legt Wert auf Sorgfalt und Handarbeit. Im Weinkeller wird so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig interveniert. Keine einzige Traube oder Maische wird gepumpt, sondern alles mittels Gravitation befördert. Die Abfüllung der Weine erfolgt möglichst spät. Dieses hohe Qualitätsdenken erbringt beeindruckende, substanzvolle und vielschichtige Weine. Die Jahresproduktion liegt bei überschaubaren 70.000 Flaschen. Am 1. Januar 2014 erfolgte dafür der Ritterschlag! Der VDP würdigte die Anstrengung der Familie mit der Aufnahme in den erlauchten Kreis der deutschen Spitzenwinzer.
Zurück zu den Wurzeln
Auf die Frage warum er eigentlich Winzer geworden sei, erklärt Rudolf May, dass sein Vater Landwirt gewesen sei, der zusätzlich mit einer kleinen Rebfläche Traubenlieferant war. Dadurch hatte er schon sehr früh in seiner Kindheit mit den Weinbergen Kontakt. Da dies für einen jungen Mann aber nicht immer nur positiv war, wollte er eigentlich Maurer werden. Auf dem elterlichen Bauernhof wurde immer sehr viel gebaut und man sieht beim Mauern sofort die Fortschritte. Auch Sportreporter stand relativ weit oben auf der Berufswunschliste. Aber dann hat es ihn doch in Weinberg und Keller gezogen. Später bei der Weinbautechnikerausbildung gab es zum Teil internationale große Weine zur Verkostung. Ein 1990 Cos d’Estournel sollte der erste große Wein sein, den er bewusst probierte. Wie ein Donnerschlag war dieses Erlebnis – Wahnsinn, was Wein alles sein kann! Da hat es „Klick“ gemacht, solche Weine wollte er eines Tages selbst kreieren. Nun, für uns zählen die Silvaner der May’s heute zu den besten des Landes.
Die Besten Silvaner
In Zukunft will man den Schritt hin zur biologischen Bewirtschaftung und zu noch mehr Nachhaltigkeit machen. Zuverlässig, jedes Jahr, die besten Silvaner erzeugen und den Holzfassanteil ausbauen. Des Weiteren möchte Rudolf Reben in den besten Lagen seiner Umgebung kaufen und sich nur noch auf die Rebsorten Silvaner und Spätburgunder in einem Verhältnis von 80 zu 20 begrenzen.